Online-Symposium »Rechtsdidaktik – Was wissen wir darüber; was wirkt?«

Die Didaktik der Rechtswissenschaft ist ein stetig wachsendes Forschungsgebiet im Spannungsfeld von allmählicher wissenschaftlicher Durchdringung und teils hitziger Reformdiskussion. Dafür sind belastbare empirische Erkenntnisse besonders wichtig, um beurteilen zu können, welche didaktischen Innovationen hilfreich sind, wo Verbesserungspotentiale bestehen und wie die juristische Ausbildung wirklich „funktioniert“ im doppelten Wortsinn. Ein R|E Online-Symposium widmet sich diesen Fragen. Auf den Beitragsaufruf der Herausgeber:innen haben zahlreiche Wissenschaftler:innen aller Karrierestufen Themenvorschläge eingereicht, die in den kommenden Monaten sukzessive in Blogbeiträge münden: Barbara...

Beitragsaufruf Rechts|Empirie (Frist verlängert!) Online-Symposium »Rechtsdidaktik – Was wissen wir darüber; was wirkt?«

Die Didaktik der Rechtswissenschaft ist ein stetig wachsendes Forschungsgebiet, das sich inzwischen mit einer eigenen Zeitschrift und einem 1.300 Seiten starken Handbuch konsolidiert hat. Zugleich ist das Gebiet noch immer in reger Bewegung, wie etwa das von Nachwuchswissenschaftler:innen initiierte iurreform-Survey mit 12.000 Teilnehmenden sowie die jüngste Diskussion um die Einführung von Bachelor-Abschlüssen belegen. In diesem Spannungsfeld von allmählicher wissenschaftlicher Durchdringung und teils hitziger Reformdiskussion sind belastbare empirische Erkenntnisse besonders wichtig, um beurteilen zu können, welche...

Die Europäische Gesellschaft für Empirische Rechtsforschung ... und ihre nächste Tagung in Warschau (25./26. September 2023)

Die empirische Rechtsforschung (empirical legal studies) hat endgültig Europa erreicht. Nicht nur die Gesellschaft Junge Zivilrechtswissenschaft (GJZ) stellt ihre 33. Jahrestagung unter das Thema "Rechtstatsachen im Privatrecht" (noch läuft der Call for Papers bis zum 31. Mai 2023). Auch in benachbarten Ländern Europas wird das neue Forschungsgebiet intensiv diskutiert. Nachdem in den USA zu diesem Thema schon lange regelmäßige Tagungen stattfinden und mit der Society for Empirical Legal Studies eine eigene Fachgesellschaft besteht, hat sich im vergangenen Jahr auch eine europäische Fachgesellschaft gegründet. Unter dem...

Empirical Legal Research: a state of knowledge across Europe International Conference at the University of Toulouse (9+10 June 2023)

Toulouse University will soon host a two day conference on empirical legal studies with a particular focus on environmental law. It will bring together scholars from across Europe, including ELS pioneers such as Arthur Dyevre and Mathias Siems. Of twenty speakers overall, two currently work in German academia: Moritz Reese (presenting on "Lessons learned from an implementation study about the water directive") and Konstantin Chatziathanasiou (presenting on "Empirical constitutional law scholarship across Europe"). Here's from the conference website: Empirical legal research is defined as the systematic collection and...

Scopus/Scimago: Useless for Studying Legal Research! An Empirical Assessment of Misclassification Rates in a Popular Scientometric Data Source

Empirical research on citation patterns and scholarly reputation in academic research ("scientometrics") frequently relies on a commercial database called Scopus. Scientometric studies routinely analyse the contents of this database as representing the universe of research articles in various academic fields, including legal research. We reviewed the publically available data on German law journals and found that hardly ten percent of them are classified correctly. Even our most charitable count puts the misclassification rate at around 60 percent. In scientometrically studies regarding legal research, the use of Scopus...

Brennstoff für die Rechtsempirie Veranstaltungen am "FUELS" Berlin

Am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin blickt das "Empirical Legal Studies Center" inzwischen auf eine Reihe hochkarätiger Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen zurück. Damit verfolgt es den schon im Akronym FUELS mitschwingenden Anspruch, die empirische Rechtsforschung in Deutschland zu befeuern - und international zu vernetzen. Seit dem 3. Dezember 2019 wurden 23 "Past Events" auf der FUELS-Website dokumentiert, darunter auch die vom FUELS ausgerichtete 18. Jahrestagung der German Law and Economics Association (GLEA), sowie Gastvorträge von deutschen Rechtswissenschaftler:innen im Ausland (bspw. Holger Spamann, Julian Nyarko und Jens...

Court Decisions: 99 % Uncharted Deep Sea? Mapping the Blind Spot of Digital Legal Studies over Half a Century (1971-2019)

Legal research increasingly turns to systematic analyses of large amounts of legal text. Current research programs such as Big Data Legal Scholarship, Evidence-Based Jurisprudence, Law & Corpus Linguistics, Computer-Assisted Legal Linguistics, and Law as Data all rely (one way or another) on digitizing or collecting, collectively analysing and quantifying features of text corpora from various genres. First and foremost among these genres are court decisions, due to both their normative force (either stare decisis, or de facto) and their easy and legally unconstrained useability: Court decisions are in the public domain pretty much...

Die Kodifikationsidee im Computermodell Maschinelles Lernen und Topic Modelling als rechtspolitische Orientierungshilfe?

Wie entdeckt man die Leitideen eines neu zu kodifizierenden Rechtsgebiets? Indem man zunächst diejenigen Gesetze ausmacht, die von ähnlichen Themen handeln und sodann ihre normativen Regelungsprogramme vergleicht. Beim ersten Schritt, so behaupten nun der R|E-Autor Tobias Gumpp und sein Mitstreiter Marc Pierre Schneider, können uns computergestütze Methoden helfen. Für eine empirische Studie in der neuen "Zeitschrift für Digitalisierung und Recht" (ZfDR) wendeten Gumpp und Schneider einen Algorithmus des maschinellen Lernens auf alle deutschen Bundesgesetze an. Die Studie ist vorbildlich dokumentiert, Daten und Quellcode öffentlich...

Berkeley 12 – 0 Stanford International Pedigrees of Private Law Professors in Germany

The European Football Championship of 2021 is afoot. Many people flock to watch the games - especially today, as the German team competes against Hungary, just hours after German chancellor Merkel publically decried a discriminatory Hungarian law. On days like these, it is hard to know whether politics or football take center-stage. But there's yet another fascinating game that I happened to observe recently: In a paper that got published a few days ago in the German law journal Archiv für die civilistische Praxis ("Archive of Civil Law Studies"), I studied the world of German professors of private law and undertook "An Empirical Inquiry into their...

Online-Symposium »Empirische Wende«

Vor zehn Jahren veröffentlichte Niels Petersen in der Zeitschrift für Staatslehre und Verfassungsgeschichte, deutsches und europäisches öffentliches Recht (Der Staat) einen Beitrag zur Frage, ob die Rechtswissenschaft eine »empirische Wende« brauche. Der Text provozierte vielfältige Reaktionen, und Ino Augsberg veröffentlichte in derselben Zeitschrift eine scharf formulierte Replik gegen den »neuerdings erhobenen empiristischen Ton in der Rechtswissenschaft«. Zehn Jahre später wollen wir die Diskussion in diesem R|E Online-Symposium noch einmal aufgreifen: Sind wir heute klüger? Haben die Zeitläufte einer Seite Recht gegeben? Oder war es am Ende ein Streit, der sich an Begrifflichkeiten entzündete, gar ein Missverständnis? In unserem Symposium...

Juristische Korrespondenzexperimente Eine Methode für den empirischen Zugang zum Antidiskriminierungsrecht

Nach § 2 Abs. 1 in Verbindung mit § 1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) sind in weiten Teilen des Privatrechtsverkehrs Benachteiligungen "aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität" unzulässig. Über die rechtspolitische Rechtfertigung dieses Verbots und seine praktische Ausformung wurde bereits viel geschrieben. Wie aber lässt sich strukturelle Diskriminierung überhaupt nachweisen? Eine in den Sozialwissenschaften etablierte Vorgehensweise ist die sog. Korrespondenzstudie. Das bedeutet, dass eine...

14th Annual Conference on Empirical Legal Studies Eight scholars from Germany present their empirical legal scholarship in the US

Two weeks ago, on March 2, submissions to the Conference on Empirical Legal Studies in Europe 2020 closed. Before Oslo will host the next instantiation of the successful conference series, here is a brief recap of the previous conference in November 2019: Does discipline actually decrease police misconduct? Are fines or liability judgements better tools to prevent medical malpractice? What are the hidden effects of ideology among federal court judges? These were among the questions explored by leading legal experts from across the nation at 14th annual Conference on Empirical Legal Studies (CELS) at Claremont McKenna...

Noch 10 Tage: Anmeldung zur CELSE in Oslo Anmeldung zur 3. Konferenz für Empirische Rechtsforschung in Europa schließt am 15.2.

Am 11. und 12. Juni 2020 findet in der Hauptstadt Norwegens die europaweite Konferenz für empirische Rechtsforschung statt. Alle zwei Jahre bringt die Tagung Rechtswissenschaftler*innen und Vertreter*innen benachbarter Disziplinen zum Austausch über Rechtstatsachenforschung und juristische Empirie zusammen. Aus der diesjährigen Ausschreibung: CELSE will consider empirical papers across all areas of law, although priority will be given to papers with a European focus. Empirical analysis is understood to encompass any systematic approach to quantitative or qualitative data analysis, including statistical analysis,...

Womit müssen Juristen rechnen? Zur Rolle der Rechts|Empirie im rechtswissenschaftlichen Diskurs

Deutsche Juristen mögen lateinische Redewendungen – besonders wenn sie ihnen das Leben erleichtern. Eine dieser Redewendungen lautet iudex non calculat: „Der Richter rechnet nicht.“ Sie bedeutet, dass Rechenfehler im Urteil auch nachträglich berichtigt werden dürfen, obwohl Gerichtsurteile nach einer gewissen Zeit rechtskräftig werden. So war es schon bei den alten Römern, und so will es heute Paragraph 319 Absatz 1 der deutschen Zivilprozessordnung. Diese Verfahrensvorschrift ist allerdings selten gemeint, wenn Juristen „Iudex non calculat!“ sagen. Stattdessen behaupten sie damit – oft im Scherz, manchmal aber auch ganz ernsthaft – dass von...